Als zu Beginn der 70er Jahre der Wettbewerb "Jugend trainiert für Olympia" ins Leben gerufen wurde und auch Ruderwettkämpfe zum Programm gehörten, förderte das Land Hessen in größerem Umfang die Anschaffung und Unterhaltung von Bootsmaterial für den Schulsport. Gab es im Norden Hessens dafür selbstständige Schüler-Ruder-Vereine mit eigenen Bootshäusern, so waren im Süden die Schulen auf die Zusammenarbeit und das Interesse der ortsansässigen Vereine angewiesen. Es war sicher dem gesellschaftlichen Stellenwert der Sportart zuzuschreiben, dass es in Frankfurt schon lange vorher geförderte Kontakte zwischen traditionsreichen Vereinen und ebensolchen Gymnasien gab, in der Arbeiterstadt Offenbach eher nicht.
Eine große Anzahl der Jungen und Mädchen, die seinerzeit bei der Sportgemeinschaft Wiking ausgebildet wurden, besuchten die nahegelegene Schillerschule, die eine klassische stadtteilverwurzelte Volksschule war. Lehrer Latzke entdeckte damals den neuen Kleinfeldplatz der Wiking Handballer am Bootshaus und erteilte hier bei gutem Wetter seinen Sportunterricht. Mehrere talentierte Nachwuchskräfte, z.B. die späteren Jugendmeister, Medaillengewinner auf Junioren-Weltmeisterschaften und Eichkranzsieger Michael Schadock (Wiking) und Achim Siekmann (Hellas) gingen in seine Klasse, und das Ansinnen, eine Schüler-Ruder-Riege anzumelden, fiel deshalb bei ihm auf fruchtbaren Boden. Mit seiner Unterschrift besiegelte Rektor Stehmann am 3.Dezember 1970 die bis heute andauernde Zusammenarbeit zwischen der SG. Wiking und der Schillerschule. Siekmann / Schadock qualifizierten sich drei Jahre später als Hessische Schülermeister für das Finale von "Jugend trainiert für Olympia" und holten im Doppelzweier auch den Sieg nach Hessen. Der Flug nach Berlin im geteilten Deutschland und der Besuch der Berliner Mauer waren ganz sicher ein besonderes Erlebnis für die jungen Sportler. Natürlich gab es auch Jahre, in denen die Kooperation mehr auf dem Papier stand, doch mit der Entwicklung der Schillerschule, hin zu einer großen Gesamtschule und späteren Ganztagsschule, ergaben sich wieder Ansatzpunkte für die Belebung der Partnerschaft. Wie so oft, ist dies auch an handelnde Personen gebunden. Schulleiter Thomas Findeisen und seine freundschaftliche Verbundenheit zu dem erfolgreichen Ruderer und späteren Radsportler Uwe Holl waren und sind so ein Ansatzpunkt. Sie schufen durch die Verankerung entsprechender Arbeitsgemeinschaften im Stundenplan und die Bereitstellung von Lehrerstunden ein neues Fundament. Mit Übungsleiter Benjamin Hinz hat die Schillerschule seit dem letzten Jahr einen verlässlichen und engagierten Ansprechpartner in der Wiking. Regelmäßige Ausbildung von neuen Interessenten führte schon wieder zum Start beim Landesentscheid und das über das Schulrudern entdeckte und geförderte Talent Xenia Brylka wurde in diesem Jahr Hessische Meisterin im Leichtgewichts-Juniorinnen-Einer.
Die über die Schülerruderriege der Schillerschule fließenden Informationen wurden stets auch von anderen Offenbacher Schulen und Vereinen genutzt. Als noch die Kleinboote zum Programm bei „Jugend trainiert für Olympia“ gehörten, war Astrid Michalke von der Rudergesellschaft Undine für die Rudolf-Koch Schule erste Teilnehmerin aus Offenbach. Später wurden Schülerinnen und Schüler, die mehr oder weniger zufällig gemeinsam eine bestimmte Schule besuchten, für Schülerwettkämpfe in einem Boot zusammengeführt. So qualifizierten sich auch Gig-Doppelvierer mit Offenbacher Juniorinnen und Junioren schon für das Finale in Berlin. Lehraufträge für eine überschulische Leistungsgruppe waren die Folge. Lange Jahre leitete Detlef Reissmann diese Leistungsgruppen, später Jürgen Jürgensen und dann Heike Bender.
Ein völlig anderer und zukunftsweisender Ansatz führte 2002 zur Gründung der Ruderriege am Leibniz-Gymnasium. Protektorin und nimmermüde Antreiberin Heike Bender brachte diese Ruderriege praktisch schon mit zur Wiking, als sie hier das Amt der Trainerin übernahm. Ziel war und ist es, über das Schülerrudern auch neue Mitglieder für den Verein zu gewinnen. Besonders der Personalunion Trainerin im Verein und Protektorin der Schülerruderriege ist es zu verdanken, dass dieses Kooperationsmodell hier gut funktioniert. Mit identischer Zielsetzung gestartete Versuche anderer Offenbacher Vereine zur Zusammenarbeit mit Schulen scheiterten mehrmals an dieser nicht erfüllten Hoffnung.
In den letzten Jahren stellt das Leibniz-Gymnasium nicht nur eine der personell stärksten Mannschaften beim Landesentscheid. Siege und viele gute Platzierungen sichern Offenbach über einen Berechnungsmodus auch Boote aus dem Pool des Hessischen Kultusministeriums. Der Förderverein der Schule konnte mehrfach schon für eine Beteiligung bei Neuanschaffungen, auch bei Skulls oder Schwimmwesten, gewonnen werden.
Da die Schulkonferenz des Gymnasiums unlängst die Rückkehr zu G9 beschlossen hat, dürften sich die zeitlichen Bedingungen für den trainingsintensiven Rudersport bald wieder verbessern.
In letzter Konsequenz verdankt die Sportgemeinschaft Wiking ihre Einsatzstelle für ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ auch dieser Zusammenarbeit Schule / Verein. Um die Vereinbarkeit von Schule und Sport zu erleichtern, wurden die FSJ-ler zur Betreuung bei den Hausaufgaben herangezogen. Einige, die einst davon profitierten haben später selbst diesen Freiwilligendienst abgeleistet und sich für das Schülerrudern stark engagiert, wie etwa Johannes Bilz und zuletzt Jan Bütof.
Detlef Reissmann
Wenn unter Sportlerinnen und Sportlern von „Jotfo“ gesprochen wird, dann ist der Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ gemeint. Die Sportart Rudern gehörte von Beginn an zu den Wettbewerben unter Schulen, die über Landesmeisterschaften in einzelnen Bootsklassen hinführt zu einem viertägigen Bundesfinale in Berlin, auf der Strecke in Grünau.
Mitte Juni war es wieder mal soweit. Auf der bekannten Regattastrecke im Schierstein Hafen wurden die Hessischen Schülermeisterschaften ausgefahren und natürlich starteten auch Offenbacher Boote. Zusammengefasst könnte man sagen: Es werden immer mehr und Erfolge häufen sich! Dafür sicher mitverantwortlich ist die Aktion der Wiking zur Talentsichtung in den Klassen 5 bis 7 auf Ruderergometern, bekannt unter „Rudersport und Schule - gemeinsam noch stärker“.
In den vergangenen Jahren war es nicht mehr gelungen, eine Mannschaft aus Offenbach zum Finale nach Berlin zu bringen. Im letzten Jahr aber durchbrach der Mädchen-Doppelvierer 13/14 Jahre der Leibnizschule diese Serie, gewann überlegen den Titel des Hessischen Schülermeisters und schaffte es in Berlin auf Platz vier im B-Finale.
Es war ein erstes Ausrufezeichen, das sich in diesem Jahr fortsetzen sollte. Im Jungen- Doppelvierer mit Steuermann 13/14 siegte das Boot des Leibniz Gymnasiums in der Besetzung Jonas Pirker / Florian Müller / Paul Kriegelsteiner / Linus Ludwig mit Steuermann David Untermann überlegen in Vorlauf, Halbfinale und Finale. Gemeldet hatten immerhin 13 Mannschaften, darunter sogar ein zweites „Leibniz-Boot“. Alle beteiligten Schüler wurden von Trainer Türsan im Wiking-Bootshaus ausgebildet und gehören dort zur Trainingsgruppe. Da diese Bootsklasse zum Angebot in Berlin gehört, wird man also „in Folge“ im Bundesfinale vertreten sein.
Für „das Leibniz“ siegten außerdem Leander Spalek mit Zafir Dolicanin im Doppelzweier. Diese Bootsgattung ist allerdings beim Bundesfinale nicht mehr ausgeschrieben. Zusammen mit Leonhard Galczinsky, Toasif Talukder und Steuermann Florian Müller gewann man zudem die Bronzemedaille im Junior-Doppelvierer. Da auch der Mädchen-Doppelvierer – Aleksandra Choroszuche/ Mara Buchwald/ Tasmia Talukder/ Larissa Hrivula und Steuermann Lukas Riester Platz drei errang ; Aleksandra und Mara nur mir 1/10-tel Sekunde den Sieg im Doppelzweier verfehlen, war der begleitende Sportlehrer Herr Brünner mehr als zufrieden. Als nach dem letzten Rennen – dem Juniorinnen Doppelzweier, Carla Marie Coppik und Francesca Hartman auf dem Bronzerang ins Ziel kamen ergab sich: 7 Mannschaften gemeldet – 6 auf dem Treppchen!
Sicher nicht weniger zufrieden waren seine Kollegen Herr Köfler und Herr Schlicht vom Albert-Schweitzer Gymnasium, denn für ihre Schule war es eine Premiere. Erstmals nahm man mit zwei Vierern am Landesentscheid Rudern teil, auch eine Folge der Wiking-Talentsichtung. Im älteren Juniorenjahrgang gelang dabei Leo Walshe / Leo Skoberne / Berkay Coskun / Nicola Egic und Steuermann Linus Klein mit ihrem unangefochtenen Sieg gegen die Boote aus Hanau und Wetzlar eine große Überraschung. Das knappste Rennen auf der gesamten Regatta lieferten sich im Gig-Doppelvierer das jüngere Team mit Roslyn Walshe / Linus Klein /Julius Klein / Ben Majer und Steuermann Kasten Walshe. Es wurde auf den letzten Metern von ihren im Schnitt älteren Ruderkameraden aus Hanau nach großem Kampf noch abgefangen. Silber gewonnen – und nicht Gold verloren!
Erstmals startete auch die Marienschule bei JtfO. Hier bewährt sich die Zusammenarbeit mit dem WSV Bürgel. Von den jungen und motivierten Damen darf man sicher in Zukunft noch Einiges erwarten. Im Mädchen Doppelvierer erreichte man schon den Endlauf und damit das selbstgesteckte Ziel.
Ein äußerst erfolgreiches Wochenende hatte die Leibnizschule beim Landesentscheid "Jugend trainiert für Olympia" in Hanau. Mit insgeasamt 26 Schülerinnen und Schülern konnte die Schule, seit langer Zeit mal wieder, eine große Mannschaft stellen.
Die Jüngsten (WK IV) überzeugten nicht nur beim Rudern, sondern auch beim Vielseitigkeitswettbewerb, der mit in die Wertung einging. Elia, Lukas, Max, Lennard und Tasmia erkämpften sich hier bereits am Samstag einen tollen zweiten Platz..
Am Sonntagmorgen gingen Nadira, Florentine, Francesca, Aleksandra und Tasmia (WK III) in ihrem neuen Renn-Doppelvierer "Blue Lightning" in den Finallauf. Nach einem sehr guten Vorlauf am Vortag lagen sie auf Platz eins. Das Finale galt es zu gewinnen, um sich für den Bundeswettbewerb in Berlin zu qualifizieren. Unmittelbar vor dem Start begann es kräftig zu regnen - genau das Wetter, was die Mädchen im Rennen lieben. Sie zeigten einen tollen Start und lagen sofort an der Spitze des Feldes, welches durch Schulen aus Kassel, Limburg und Hanau komplettiert wurde. Mit enormen sechs Sekunden Vorsprung gewannen sie dieses Finale und sicherten sich damit nicht nur den Sieg beim Landesentscheid. Sie lösten damit auch das Ticket für das Bundesfinale in Berlin, welches im September stattfinden wird. Dort werden sie sicherlich die Landesfarben gebührend vertreten.
Im Jungen Doppelvierer WK II gewannen Paul, Jonas, Taosif, Leonhard und David eine klare Bronzemedaille - sie erreichtem 15 Sekunden vor dem vierten Boot das Ziel.. Im Gig-Doppelvierer WK III gewann die Leibnizschule sogar Gold mit drei Sekunden Vorsprung. Taosif, Leonhard, Paul, Jonas und Linus erkämpften sich einen tollen Landessieger-Titel.
Im Mädchen Doppelzweier WK III traten Nadira und Francesca erneut an. Sie gewannen mit deutlichem Vorsprung auch ihr zweites Finale an diesem Tag und freuten sich über ihr zweites Gold.
Im Leichtgewichts-Jungen Doppelzweier WK III holte die Schule gleich zwei Medaillien. Florian und Lukas erkämpften sich den zweiten Platz. Für eine Überraschung sorgten Connor und David, die auf einem tollen dritten Platz landeten.
Leander und Zafir konnten ihren zweiten PLatz vom letzten Jahr verteidigen und gewannen ereneut im Jungen-Doppelzweier WK II die Silbermedaille.
Nach einem langen, und für alle Beteiligten sehr intensiven Wochenende, stand auch das Gesamtergebnis fest. Die Leibniz-Schule wurde mit 3 x Gold , 3 x Silber und 2 x Bronze Vizemeister der hessischen Schulruderer. Ein außergewöhnlicher Erfolg! Ein großer Dank geht an dieser Stelle auch an Frau Bender und Herrn Türsan von der SG Wiking. Beide haben großen Anteil an den Erfolgen.
Wer Interesse an der Ruder-AG hat: Wir treffen uns immer donnerstags um 16.00Uhr am Bootshaus der Wiking (Klassenstufen 5 - 7) Bei Fragen wendet Euch an Herrn Meyer am Leibniz-Gymnasium.
Seit Rudervereine über leicht transportierbare Ruderergometer verfügen, nutzen sie diese, um zu unterschiedlichen Anlässen auf ihr Angebot aufmerksam zu machen und für ihre Sportart zu werben. So standen die Ruderergometer der Wiking zum Beispiel schon bei Stadteilfesten im Offenbacher Nordend, auf diversen Schulfesten, bei der Veranstaltung "Runter vom Sofa - raus aus dem Haus" , beim "Frauensport-Aktionstag" oder bei "Mission Olympic".
Im Zuge von Kooperationen mit der Schiller- und der Leibnizschule entstand die Idee, zu Aktionstagen ganze Schulklassen das Ergometerrudern vorzustellen, in die Ruderbewegung gezielt einzuführen und so eigene Aktivität zu ermöglichen. Das waren die ersten Ansätze einer Talentsichtung.
Als der Deutsche Ruderverband die Aktion "Rudersport und Schule - gemeinsam noch stärker" vor fünf Jahren ins Leben rief, war die Idee, sich daran zu beteiligen. Dazu ruderten die Schülerinnen und Schüler einer ganzen Klasse, nach einer entsprechenden Einweisung, 250m auf Zeit. In die Wertung selbst kamen die jeweils acht Schnellsten, bildeten im übertragenen Sinne den "Klassenachter". Große Ernüchterung machte sich bei uns breit, als die deutschlandweite Auswertung der gemeldeten "Achterzeiten" vorlag: Die schnellsten Zeiten kamen aus Schulen mit sportlichem Schwerpunkt, auf deren Stundenplan tägliches Rudertraining steht, oder zumindest über das ganze Schuljahr Rudern fester Bestandteil im Sportunterricht ist. Unsere erzielten Zeiten waren deshalb verständlicher Weise nicht wettbewerbsfähig.
Als im Herbst 2015 Herr Türsan als Trainer gewonnen werden konnte, brachte dieser eigene Erfahrungen mit. Da im Nachwuchsbereich ein Neuaufbau anstand, rückte wieder die Talentsichtung in den Vordergrund. Um dabei der Ausdauerkomponente Rechnung zu tragen und zusätzlich bei niedrigeren Schlagzahlen bessere Korrekturmöglichkeiten bei der Ruderbewegung zu haben, verlängerte er die Streckenlänge auf 500m. Aus "Aktionstagen" wurden "Aktionswochen", in denen ganze Jahrgänge einer Schule im regulären Sportunterricht sich der "Herausforderung Ruderergometer" stellten. Noch in der jeweiligen Sportstunde wurden die geruderten Zeiten ausgewertet und Talenten die Einladung zu einem kostenlosen Ruderkurs bei der Wiking überreicht. Das Konzept war ein voller Erfolg und belebte die Nachwuchsarbeit nachhaltig.
Waren es 2016 zunächst vier Schulen und fast 1000 Schülerinnen und Schüler, die auf diesem Wege einen Erstkontakt mit dem Rudersport hatten, waren es 2017 schon 1200. Die Rudergesellschaft Undine übernahm das Konzept und betreute zwei weitere Schulen. Sehr motivierend für die Jungen und Mädchen war der erstmals ausgetragene zentrale "Ergo-Cup" in unserem Musiklokal MTW, bei der für die Stufen 5, 6 und 7 der "schnellste Offenbacher Klassenachter" ermittelt wurde. Licht- und Tonanlage trugen zu einer außergewöhnlichen Atmosphäre bei. Die angebotenen Ruderkurse führten uns tatsächlich an die Belastungsgrenze.
In 2018 steigerte man die Teilnahmerzahl auf mehr als 1400 Jugendliche aus sieben Schulen. Der WSV Offenbach-Bürgel war zwar personell nicht in der Lage, den Sportunterricht selbst zu besuchen - das übernahmen die Herren Türsan und Reissmann - doch erklärte er sich bereit, den talentierten Schülerinnen der Marienschule die Ruderkurse anzubieten. Die Nachfrage nach diesen übertraf alle Erwartungen.
Als im Winter 2017/18 vom Deutschen Ruderverband ein Vereinswettbewerb ausgeschrieben wurde, in dem es um nachweislich bewährte Konzepte zur Gewinnung neuer Mitglieder ging, lag eine Bewerbung mehr als nahe. Ein Kriterium dabei ist die Übertragbarkeit des Konzeptes auf andere Vereine. Nicht zuletzt dieses wurde aktuell nachgewiesen.
Den Wettbewerb des Ruderverbandes „Deutschland sucht die schnellste Klasse auf dem Ruderergometer“ nahmen Trainer Demir Türsan und der Vorsitzende Detlef Reissmann zum Anlass, in möglichst vielen Klassen der Jahrgangsstufen 5,6 und 7 für ihren Sport zu werben und Talente anzusprechen. Punktuell unterstützt wurden sie von Michael Sempf und Albert Dutulescu. Dass sich letztlich 977 Schülerinnen und Schüler aus 43 Klassen an vier Schulen der Herausforderung stellten und gegen die Uhr kämpften, darf man als großen Erfolg bezeichnen.
Die jeweiligen Schulleitungen und Lehrkräfte wussten es zu schätzen, dass die Aktion ohne eigene große Vorbereitung im Rahmen und zu den Zeiten des regulären Sportunterrichtes der jeweiligen Klassen vom Verein organisiert wurde und täglich die sechs Ruderergometer in den Turnhallen auf- und abgebaut wurden.
Für unseren Kooperationspartner Leibniz Gymnasium war diese Aktion nicht neu, hatte in den vergangenen Jahren doch Protektorin Heike Bender öfter schon mit Ruderergometer an der Schule geworben. Sportlehrer Michael Meyer, aktueller Leiter der Ruder-AG, konnte im Kreise seiner Kolleginnen und Kollegen deshalb 15 Klassen und 325 Schülerinnen und Schüler zum Mitmachen gewinnen und registrierte danach einen deutlichen Zulauf in der von ihm angebotenen Ruder AG.
Trainer Demir Türsan wurde nicht müde, in jeder Klasse den Bewegungsablauf selbst zu demonstrieren und danach sehr strukturiert diesen den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln. Erst mit der entsprechenden Bewegungserfahrung galt es, 500m so schnell wie möglich auf dem Ergometer zurückzulegen. Die Schnellsten schafften dabei Zeiten von unter zwei Minuten! Grundsätzlich erhielten die besten Jungen und Mädchen jeder Klasse Gutscheine für einen Ruderkurs auf dem Wasser.
13 Klassen konnte Schulsport-Koordinatorin Frau Bremes am Albert-Schweitzer-Gymnasium gewinnen. Dort war bislang der Rudersport nicht so präsent, was sich zunächst im Interesse von „nur“ vier Klassen zeigte. Doch offensichtlich hatte sich unter den Lehrern und Schülern schnell die begeisternde Atmosphäre im Unterricht herumgesprochen, und so zeigten im Laufe der Aktion weitere neun Klassen ihr Interesse an und wurden selbstverständlich besucht. Wenn der Wettbewerb im kommenden Winter neu aufgelegt wird, soviel ist klar, wird man gerne wieder teilnehmen, nicht zuletzt deshalb, weil Sport ein Schwerpunkt im Profil der Schule ist.
Die mit Abstand längste Kooperation Schule/Verein - bezogen auf den Rudersport - besteht zwischen der Schiller Schule und der Wiking. Im Zuge der Entwicklung, hin zur Schule mit Ganztagsangebot, wurde die Ruder-AG in den letzten Jahren wiederbelebt und die Zusammenarbeit punktuell sogar auf die Bereiche Drachenboot und Fitness ausgeweitet. Die verantwortlichen Lehrkräfte, Frau Willmes und Herr Metzler, brachten 11 Klassen und 246 Schülerinnen und Schüler „an den Start“ und belegen damit eindrucksvoll, dass ein großes Potential im unmittelbaren Einzugsbereich „Nordend“ steckt. Ab dem Schuljahr 2016/17 hat Herr Türsan die Leitung der Ruder-AG von Benjamin Hinz übernommen und will dieses Potential nutzen.
Kooperationen zwischen Schule und Verein sind natürlich kein Alleinstellungsmerkmal des Rudersports. Im Bereich „Mädchenfußball“ profitiert die SG Wiking schon länger von der Zusammenarbeit mit dem Rudolf Koch Gymnasium. Obgleich die Versuche anderer Vereine, diese eigentlich fast direkt am Main liegende Schule, langfristig und stärker, mit dem Rudersport zu vernetzen mehr oder weniger gescheitert sind, nutzten wir die bestehenden Kontakte unserer Fußballer zu Frau Rausch, auch hier das Ergometerrudern vorzustellen. Auf Anhieb fanden sich vier Klassen mit begeisterungsfähigen Lehrkräften und in unsere Ergebnislisten konnten weitere 96 Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden. Ein hoffnungsvoller Erstkontakt, den alle Beteiligten bei der Neuauflage im kommenden Jahr ausbauen wollen.
Auf Anregung von Herrn Türsan und der Nachfrage in den Klassen wird als Erweiterung nun schon über einen Schüler-Ergo-Cup in Offenbach nachgedacht. Mit dem Musiklokal im eigenen Bootshaus würde eine besonders geeignete Räumlichkeit schon zur Verfügung stehen, denn solche Wettkämpfe werden mit der dort vorhandenen Ton- und Lichtanlage ganz sicher zu einem jugendgemäßen Event.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler des Leibniz-Gymnasiums am Wochenende 9. und10. Juli bei „Jugend trainiert für Olympia“ in Kassel erfolgreich teilgenommen hatten, wurde am Sonntagabend im Bootshaus der Wiking umgeladen. Es galt, für die dreitägige Ruderwanderfahrt während der Projektwoche alles Nötige zu verstauen.
Am Montag ging es dann mit dem Zug nach Zellingen am Main. Dort angekommen stand der Anhänger mit den Booten schon bereit. Nun galt es diese „aufzuriggern“, um sie für die Reise vorzubereiten. Alle packten gut mit an, schließlich kannte jeder die Handgriffe noch vom Wochenende und so waren die Boote „Jugendstolz“, „Hessen“ und „Trio“ schnell auf dem Main. Die ersten Kilometer waren zügig zurückgelegt, womit wir uns eine Pause verdient hatten: Die drei Boote legten auf dem Main aneinander an und ließen sich treiben, wodurch alle Insassen die Hände für die erste Mahlzeit auf dem Main frei hatten.
Gut gestärkt ging es in eine Schleuse. Hier galt es besonders konzentriert zu sein, um die Boote ohne Missgeschicke in die Schleusenkammer zu bugsieren.
Alles klappte und nach über 10 km erreichten wir unser Tagesziel Karlstadt. Dort erfrischten wir uns erst einmal im Freibad, um anschließend unser Matratzenlager im dortigen Bootshaus aufzuschlagen.
Am Dienstag ruderten wir ca. 15 km bis nach Gemünden.
Nachdem wir in die Fränkische Saale abgebogen waren, schlugen wir beim dortigen Kanuclub unser Zeltlager auf und stärkten uns am Abend mit Gegrilltem.
Auf- und Abbau (der Boote, der Zelte) gehört stets mit dazu, macht aber gemeinsam sichtlich AUCH Spaß!
Die letzte Etappe (13 km) führte uns, nachdem wir die letzte Schleuse passiert hatten, bis nach Lohr. Dort stand bereits der Bootsanhänger bereit, den wir mit den uns nun sehr gut bekannten Handgriffen beluden. Per Zug ging es wieder zurück nach Offenbach, das wir glücklich aber auch müde am frühen Abend erreichten.
An dieser Stelle sei ein herzlicher Dank für die gute Kooperation von Schule und Verein ausgesprochen, insbesondere Frau Heike Bender (Organisation), Bernd Dripke (Gepäcktransport) und Jürgen Dönges (Bootstransport). Ohne die ehrenamtliche Vereinsarbeit wäre eine solche Fahrt nur schwer zu stemmen.
Wie man erkennen kann, ist also immer viel los bei der Ruder AG. Kontakt über Herrn Meyer an der Leibnizschule oder Heike Bender im Bootshaus.
Michael Meyer
Die Schülerregatta im Rahmen der Kampagne „Jugend trainiert für Olympia“ (kurz JtfO), die dieses Jahr in Kassel stattfand, ist das alljährliche Highlight für Schülerruderer in Hessen. Sie bietet sowohl Neulingen, die erste Wettkampferfahrungen sammeln wollen, als auch fortgeschrittenen Vereinsruderern die Möglichkeit, sich mit Gegnern aus einer Vielzahl hessischer Schulen zu messen. Wie jedes Jahr nahmen auch die bei der Wiking beheimateten Ruder-AGs der Leibnizschule unter Leitung von Herrn Meyer und Heike Bender sowie die Schiller Schule unter Benjamin Hinz teil.
Die Regattavorbereitungen begannen schon am Donnerstag mit dem sogenannten „Abriggern“ und dem Verladen der Boote nach dem Training. Wir packten also jeweils zwei Rennvierer, zwei Gig-Vierer und Doppelzweier auf den Hänger, der in bewährter Weise von Johannes Bilz mit dem Vereinsbus nach Kassel gezogen wurde. Da der erste Wettkampftag für die Schülerinnen und Schüler schon sehr früh begann, war Abfahrt des Bootstransportes schon um 6:30 Uhr, die anderen fuhren um 7:30 mit dem ICE nach Kassel.
Viel Zeit blieb dennoch nicht, nach der Ankunft die Boote startklar zu machen.
Das erste Leibniz-Team, bestehend aus Lucian, Florian, David, Nadira, Aleksandra und Steuermann Lukas, ging zum ersten Start im Gig-Vierer aufs Wasser. Nach einer längeren Pause starteten am Nachmittag David, Wiktor, Redouan, Tobias und Steuermann Eymen im Rennvierer. Eine knappe Stunde später fuhren David und Tobias die 1000m Wettkampfstrecke im Doppelzweier und qualifizierten sich für den Endlauf am Sonntag.
Leider war der gemeldete Doppelvierer der Schiller Schule auf der Regatta nicht komplett und wurde deshalb ausgeschlossen. Adrian und Timur allerdings gewannen ihren Vorlauf im Doppelzweier der 15/16 jährigen souverän und weckten Hoffnungen auf eine Medaille am nächsten Tag.
Der zweite Wettkampftag lief für die Leibniz Schule deutlich besser. Im ersten Rennen des Tages, das David und Tobias in der Wettkampfklasse I fuhren, das heißt mit deutlich älteren Gegnern, gewannen die beiden Leibnizschüler im Doppelzweier Silber und sind damit Vizemeister auf den Hessischen Schülermeisterschaften in der Wettkampfklasse I. Nicht anknüpfen an ihre Leistung im Vorrennen konnten Adrian und Timur für die Schiller Schule und verfehlen so die schon sicher geglaubte Medaille.
Der Doppelvierer der Leibniz Schule mit Eymen, Harmandeep, Matilda, Leander und Steuermann David verpasste die Bronzemedaille knapp. Weniger als eine Sekunde trennte sie von den Dritten des Rennens. Eine sehr starke Leistung also, vor allem, da die Mädchen des Vierers das erste Mal überhaupt ein Rennen fuhren.
Nachmittags fuhren wir alle mit einem guten Gefühl, jedoch erschöpft und müde, nach Hause zur Wiking. Abladen war noch angesagt, sollte doch schon am nächsten Tag die Wanderfahrt im Rahmen der Projektwoche an der Leibniz Schule beginnen.
Rudern bedeutet: Spaß, Training, Emotionen, Teamgeist, Kampfgeist und noch vieles mehr! Gute Gründe für deinen Einstieg über die Arbeitsgemeinschaften an Leibniz- und Schiller Schule. Michael Meyer
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