Was ist blau, mehr als 16 Meter lang, 95 Kilo schwer und hat neun Sitzplätze?

Für Außenstehende eine schwere, für ruderaffine Mitmenschen eher eine leichte Aufgabe: Es ist der „neue“ Achter im Wiking Bootshaus.

Fabrikneu allerdings ist das Boot nicht, denn Anschaffungskosten zwischen €40.000 und €50.000 sind, wenn man als Verein zeitgleich eine neue Bootshalle refinanzieren muss und erfolgreichen Wettkampfsport mit vielen Jugendlichen betreibt, kaum darstellbar. So einigte man sich im Vorstand auf die Formel: Es muss die Preis-Leistungs-Relation für ein wettkampffähiges Boot stimmen.

Mit dieser Aufgabe fuhren Trainer Demir Türsan und der Vorsitzende 800 Kilometer nach Wien, um das Angebot einer Eigentümergemeinschaft von Mastersruderern vom WRC Donaubund zu prüfen. Die auffällige neue blaue Lackierung für einen Achter der Bootswerft Empacher – die sind fast ausnahmslos gelb - sollte dabei nicht ausschlaggebend sein, wenn auch der erste Anblick schon verführerisch war, passte die Farbe natürlich ausgesprochen gut zu uns. Doch auch weitere Argumente für eine Anschaffung gab es: Das Boot war ohne große Gebrauchsspuren und gut gepflegt, alles notwendige Zubehör (Alu-Ausleger / Rollsitze / Rollschienen / Stemmbretter mit Ruderschuhen ...) war vollständig und ohne Mängel, der Achter hatte eine Teilstelle und ist für ein Mannschaftsdurchschnittsgewicht von 85kg gebaut worden. Für den Trainer war die Steifigkeit des Bootes sehr wichtig, und so staunten die Ruderkameraden in Wien über entsprechende Tests.

Nach relativ kurzer Zeit war eigentlich schon absehbar, dass man den Bootswagen nicht umsonst mitgenommen hatte. Auf Einladung der Wiener Ruderkameraden stattete man am Abend der sehenswerten und von Ruderern geführten Gaststätte „Das Bootshaus“ einen Besuch ab und fachsimpelte - bei gepflegter Gastlichkeit - über Boote, Rudertraining und insbesondere über die Nachwuchs- und Vorstandsarbeit in den Vereinen. Für alle Teilnehmer sicher ein einprägsames Erlebnis.

Am nächsten Morgen, gegen 6.00 Uhr, unternahmen die Herren dann noch eine Abschlussfahrt und das, wie in vielen Bildern dokumentiert, wieder mit einer Steuerfrau. Der Kaufvertrag wurde unterzeichnet, die Zahlungsmodalitäten abgewickelt, das Boot abgeriggert und verladen. Unbeschadet kam man dann gegen 19.00Uhr in Offenbach an, und selten war ein Boot von so vielen Mitgliedern in Empfang genommen worden.

Nach den ersten Trainingseinheiten die übereinstimmende Meinung: Guter Kauf mit hervorragenden Perspektiven für die Jugend in Schule und Verein.

Unsere Junioren B / U17 bei einer ersten Trainingsfahrt im "neuen" Achter